Grenada… die grüne Gewürzinsel…

…ein weiterer kleiner und eigenständiger Staat in der bunten karibischen Inselwelt der kleinen Antillen. Er erstreckt sich von den südlichen Grenadinen bis hin zur Hauptinsel Grenada. Viele kleine Insel und ein „schlafender“ Unterwasservulkan gehören mit dazu. Und an Gewürzen scheint es hier alles zu geben, was man sich nur vorstellen kann… Nelken, Ingwer, Vanille, Zimt, Gelbwurz, Pfeffer und vor allem Muskatnüsse… Grenada ist weltweit auch der zweitgrößte Exporteur dieser intensiv riechenden Nüsse. Wir verwenden sie hauptsächlich auf dem Rumpunsch… 🙂

Unser erstes Ziel im Grenada-Archipel ist die Insel Carriacou, die zweitgrößte Insel von Grenada, mit einer sehr gut geschützten Ankerbucht… der Tyrell-Bay.

Dienstag, 08.02.2022 / 06:30 …wir stehen zusammen mit der Sonne auf… etwas früh, doch ganz nach dem Motto „ der frühe Vogel fängt den Fisch“. Es sind nur 8 Meilen nach Carriacou und wir wollen noch am Vormittag in Carriacou einklarieren. Um 08:30 rattert die Ankerkette langsam nach oben und der Anker löst sich aus dem gut haltenden Sandgrund und kommt problemlos hoch.

Ideale Wetterbedingungen, E 14-18 Knoten und wir lassen uns nur mit der großen Genua nach Süden ziehen… easy sailing… und schon um 10:20 fällt unser Anker im nördlichen Quarantäne-Gebiet der Tyrell-Bay, neben einem mit Pelikanen besetzten Fischerboot. Über Funk (VHF 16) erfahren wir, dass wir mit dem Dinghi direkt in die südlich gelegene Carriacou Marina zum Einchecken kommen können… also los bevor der Beamte in die Mittagspause geht.

Um 11:00 stehe ich vor einem kleinen grünen Häuschen, auf dem „Customs and Immigration“ steht. An der Tür steht „open“, doch der ganze Einklarierungsprozess läuft nur über einen Schlitz im Seitenfenster… Papiere, Pässe, etc… reiche ich durch und bekomme einen Stapel Formulare zum Ausfüllen (mit Durchschreibpapier!). Mein Hinweis, dass ich über „Sailclear“ bereits alles geschickt habe, hilft sehr… der Beamte nimmt seine Formulare zurück und verschwindet im hinteren Office-Teil… es dauert… nach einer Weile kommt er wieder und meint… das dauert noch länger und ich könne mich solange ins Restaurant nebenan setzten. Gute Idee… das kleine Restaurant „Las Iguanas“ direkt nebenan sieht sauber und einladend aus. Also nix wie hin und ein kühles Carib-Beer trinken… ja so lässt es sich aushalten und limen…

Ein Hämmern an der Scheibe vom Zollhäuschen beendet mein Liming… der Beamte winkt und ich soll zum Fenster kommen… ok, er reicht mir die schon ausgefüllten Papiere durch (soweit prima) und ich soll noch unterschreiben. Ahh…  kein Kugelschreiber dabei und es liegt auch keiner da. Auf die Frage ob er mir einen geben könnte, sieht er mich erstaunt an und sagt „es ist Corona ! …you must buy one“! Ups… das hatte ich so noch nicht erlebt… tja, letztlich hat die lächelnde Barfrau mir ausgeholfen und alles Weitere war dann easy und schnell erledigt.

Zurück zum Schiff, umgeankert ins offizielle Ankerfeld und der Rest des Tages ist frei… wir sind offiziell einklariert… yeahh…

Die nächsten Tage plätschern so dahin, schwimmen, Landausflüge, einkaufen, Wäsche waschen, kochen, Brot backen, Liming, etc… Es gibt einen Schiffsausrüster (Budget Marine) zwei mittelgroße Supermärkte mit allem was man braucht… und mehrere kleine Obststände und Imbissmöglichkeiten am Straßenrand. Alles ziemlich dörflich, ursprünglich und ruhig… bis auf die Musik, die insbesondere freitagnachts übers Wasser schallt. Hier gibt es scheinbar auch viele Langzeitlieger und ein großes Werftgelände mit riesigem Travellift, der bis 150 Tonnen hebt… wow… würde für uns also locker reichen… 🙂

Nach einer knappen Woche wollen wir noch kurz in den Norden von Carriacou… nach Sandy Island… nur wenige Meilen um die Westhuk und wir sind da. Sandy Island ist eine kleine unbewohnte Sandinsel mit Palmen drauf und glasklarem Wasser ringsum… sonst nichts… der Inbegriff einer karibischen Trauminsel und ein „Muss“ hinzufahren. Sie liegt in einem Marine Naturschutzgebiet… deshalb nehmen wir eine Boje für 30 EC$, die von Marine Rangers kassiert wird. Schnorcheln, baden… und im weißen feinen Sand spazieren gehen… sehr schön und absolut zu empfehlen… 🙂

Gegenüber liegt der Paradise Beach mit vielen urigen Strandrestaurants, incl. Shuttle-Service, falls man nicht selbst mit dem Dinghi fahren möchte. Hier könnten wir es eigentlich tagelang aushalten, doch wir wollen weiter nach Grenada…

Dienstag, 15.02.22: Um 09:00 machen wir an der Boje los… unser Ziel ist Saint George, die Hauptstadt von Grenada, die im Südwesten der Insel liegt. Der Wind ist günstig und wir lassen uns nur mit der großen Genua, bequem nach SW ziehen. Ein völlig entspannter Törn und schon nach rund 6 Stunden haben wir Saint George erreicht und im großen Bojenfeld davor festgemacht. Ein für NE-Winde gut geschützter Ankerplatz, mit tollem Blick auf die Stadt und das aus dem Jahr 1705 stammende Fort George. Direkt davor legen die dicken Kreuzfahrer an…

Unterwegs hatten wir schon Kontakt zur MariaNoa von Hannes und Brigitta, die nach ein paar Tagen Vorsprung schon hier sind und in der Marina liegen. Wir haben uns für den Abend dort spontan verabredet und düsen mit dem Dinghi quasi um die Ecke… alles gut und schnell erreichbar… und verbringen dort einen schönen gemeinsamen Abend… toll wenn man fast überall befreundete Segler trifft…

Den nächsten Tag machen wir eine ausgiebige Stadttour, mit Besichtigung vieler historischer Häuser, alten Kirchen, dem großen Marktplatz und insbesondere von Fort Georg, von dem es einen tollen Ausblick auf die ganze Stadt und den Hafen gibt. Die Einkaufsmöglichkeiten sind riesig… es gibt alles was man braucht und das geschäftige Treiben an der Hafenmeile beim Be-/Entladen der Schiffe ist faszinierend… da wird alles noch mit reiner Muskelkraft hin und her gewuchtet… Die Menschen sind alle megafreundlich, hilfsbereit und friedlich…

Nach diesem anstrengen Sightseeing-Marathon geht’s mit „Plattfüßen“ und vollen Einkaufstaschen zurück aufs Schiff und dann ist erstmal ein erfrischendes Bad und Liming angesagt …

Am nächsten Tag geht’s weiter an die Südküste von Grenada, und zwar als erstes in die True Blue Bay. Gerti hat noch einen großen Wellness-Gutschein vom True Blue Bay Resort Boutique Hotel… ein Geschenk von Emma und Dietmar von der Cesarina. Vielen Dank ihr beiden… Gerti hat es sehr genossen… und ich hab mir bei der Gelegenheit auch eine kleine Nacken-Schulter-Massage gegönnt… 🙂

Herrlich entspannt haben wir dort noch etwas gechillt…., was Leckeres gegessen und einen Sundowner genossen. Die Bucht ist bzgl. Schwell allerdings ziemlich unruhig, weshalb es am nächsten Tag schon weiter in die Woburn Bay geht… ein sehr guter Ankerplatz, zwischen Hog Island, der Benny Bay und der Le Phare Bleu Marina (mit gutem franz. Metzger). Beim Näherkommen, sehen wir sofort ein uns inzwischen gut bekanntes Schiff… die „Infant Terrible“ mit Sonja, Martial und Henriette. Das ist ja eine nette Überraschung… wir hatten sie noch etwas weiter östlich auf dem Schirm, weil ihr AIS hing, doch schön, dass wir uns auch so wieder gefunden haben. Wir freuen uns und verbringen ein schönes gemeinsames Treffen in der Phare Bleu Marina…

Die Enfant’s sind hier schon ein paar Wochen unterwegs und wir bekommen interessante Informationen zu diversen Einkaufsmöglichkeiten, Busverbindungen und Ausflugszielen. Spontan beschließen wir, am nächsten Tag mit dem Bus gemeinsam die „Seven Sisters“ zu besuchen. Sieben Wasserfälle, von denen insbesondere die beiden unteren spektakulär und sehenswert sind. Das Gelände ist etwas anspruchsvoll und für Gerti anstrengend, da sie seit einiger Zeit zunehmende Knieprobleme hat… doch sie schafft es tapfer und wir haben alle großen Spaß beim Baden unter dem Wasserfall… herrlich erfrischend und nur ganz wenig andere Leute zu sehen…

Die Busfahrten sind ein Abenteuer für sich… unglaublich wie viele Menschen auf engster Tuchfühlung in diese Kleinbusse reinpassen… bei ohrenbetäubender Musik geht es dann mit sehr rasantem Tempo über die schmalen Straßen und engen Kurven… bei jeder Kurve und evtl. Hindernis wird kräftig gehupt und auf dem Gaspedal geblieben… es sei denn am Straßenrand gibt wer ein Zeichen zum Mitfahren oder einer der Businsassen klopft laut an die Scheibe oder ans Dach… dann wird sofort angehalten, zum Ein- oder Aussteigen und die Fahrt mit wenigen EC$ bezahlt. Eine super Möglichkeit überall auf der Insel schnell und sehr günstig hinzukommen.

Auf diese Weise besuchen wir noch viele weitere interessante Orte und Sehenswürdigkeiten auf der Insel, wie z.B. die beiden Rumdestillen „Clarkes Court“ und „Westerhall“, die ebenfalls sehenswerten „Mount Carmel-Wasserfälle“ (einfaches Gelände), die Stadt „Greenville“ mit einem tollen Markt,  „Gouyave mit großer Muskatnuss-Verarbeitung (leider wegen Corona ohne Führung und ohne Fish-Friday).

Wir nutzen viele Angebote für Barbeque‘s, Musikabende (u.a. bei Nimrods) und diverse Happy Hours und gutes Essen in den umliegenden Restaurants. Am besten gefiel uns das Restaurant in der Whisper Cove Marina und die Anlage von Le Phare Bleu.

Das interessanteste Barbeque findet jeden Sonntag in der Hog-Bay bei Roger’s Beach Bar statt. Diese kleine Bay ist eng mit Schiffen voll und hat einen ganz eigenen Charme, wo jeder jeden kennt und sich gegenseitig gute Informationen gibt. Hier treffen wir auch Hannes und Brigitta von der MariaNoa wieder… sind gemeinsam beim Barbeque und lernen bei ihnen an Bord ein neues Kartenspiel.

Die Tage und Wochen vergehen wie im Flug… jeden Morgen gibt es auf VHF-Kanal 66 die neusten Informationen, was wo gerade ansteht und welcher Bus wo hin fährt… jeder der will, kann sich da mit einklinken und ist gerne willkommen… eine ganz tolle Community und es gibt viele Yachten hier, die schon viele Jahre hier Leben und immer noch begeistert sind.

Uns gefällt es hier zwar auch sehr gut, doch eine Sache ist für uns sehr störend… obwohl das Wasser auf den ersten Blick türkisblau und klar aussieht, ist es das nicht wirklich. Die Buchten im Süden sind so trüb, das man weniger als einen halben Meter sieht… angeblich alles nur Sedimente, die mit den Flüssen eingespült werden, doch zum Schnorcheln nicht geeignet… sehr schade!

Wie geht es nun weiter…? Für uns steht schon seit langem fest, dass wir dieses Jahr noch in der Karibik bleiben und deshalb nicht gleich von Grenada aus nach Westen wollen. Daher haben wir uns schon rechtzeitig um einen guten Platz für die Hurrikansaison gekümmert. Nachdem die Bootsversicherungen alle Gebiete zwischen den Breitengraden 10° N und 37° N ausschließen, bleibt im Süden nicht mehr viel… genauer gesagt fast nichts, denn Venezuela scheidet aus politischen und kriminellen Gründen aus und nach Norden in die USA wollen wir noch nicht. Wo also im Süden hingehen… welche Tipps gibt es… wo liefen bisher die Hurrikan-Zugbahnen und welche Gebiete sind auch ohne Versicherungsschutz ziemlich sicher und haben eine gute Logistik…? Viele Tipps haben wir von allen Seiten bekommen, für Grenada, Trinidad, die ABC-Inseln und Kolumbien. Letztlich haben wir uns für Curacao entschieden und dort von Mitte Juli bis Ende September einen Platz an Land gebucht. Genug Zeit für Reparaturen und neuem Antifouling und auch Zeit für einen kurzen Heimflug, um die Familie zu besuchen…

Soweit so gut… doch noch etwas gibt es für uns zu berücksichtigen… Gerti’s Knieprobleme! …sie haben leider zugenommen und ohne ärztliche Behandlung kann das so nicht weiter gehen… sie wird also schon im Mai zurückfliegen und wir hoffen, dass ihr Arzt in Deutschland sie bis zum Herbst wieder fit bekommt. Tja, das drückt etwas auf die sonst gute Stimmung, doch wir machen das Beste draus. Mit Blick nach Europa, gibt es derzeit ja noch deutlich Schlimmeres… und im Vergleich dazu geht es uns hier sehr gut.

Nach mehreren Wochen Grenada beschließen wir bald wieder nordwärts zu segeln, um noch ein paar schöne andere Orte zu sehen (u.a. St. Lucia) und weil die Flugverbindungen von Martinique nach Deutschland die besten sind.

Jetzt braucht es nur noch ein gutes Wetterfenster, um mit dem passenden Wind nach Norden zu kommen. E-SE wäre super und bis es soweit ist, verholen wir uns noch zwei Buchten weiter in die Prickley Bay. Das ist hier im Süden die bekannteste Bay, mit sehr vielen Schiffen an Bojen und vor Anker… man mag es oder eben nicht… egal, wir wollen uns das zumindest ansehen, zumal dort auch Budget Marine ist, wo wir zollfrei unser Antifouling bestellt haben.

Dienstag, 08.03.22:  Wir wollen Anker auf gehen… doch was ist das…? die Kette kommt völlig zugewachsen hoch….. iiihhh…. nein, so kommt sie hier nicht in den Ankerkasten. Also ist kräftiges Schrubben angesagt… und zum Glück waren nur die oberen 10 Meter, wo die Kette im freien Wasser hing, zugewachsen. Immerhin dauert das fast eine Stunde, bis sie einigermaßen sauber und oben ist… ächz… geschafft. Inzwischen ist es 12:15 und wir verlassen unseren Liegeplatz.

Es dauert nur eine gute Stunde, bis wir die Prickley Bay erreichen und fahren durch das dichte Anker- und Bojenfeld. Wir haben Glück und finden tief in der Bucht einen gut geschützten Platz und der Anker fasst auf 4 Meter Tiefe sofort. Hier liegen wir genau zwischen zwei Marinas und haben kurze Wege mit dem Dinghi zu diversen Restaurants und Bars… am schönsten und originellsten finden wir das One Love, die Sand Bar und die West Indies Beer Company (mit selbstgebrautem sehr leckeren Bier…) und überall natürlich auch sehr leckerem Essen.

Baden ist hier auch ok, doch die Sichtweite unter Wasser ist genauso grauenvoll wie in der anderen Bucht. Na ja, aber dafür ist sonst alles ok… wir haben auch eine gute Busanbindung nach St. George und zur sehr schönen aber touristischen Grand Anse Beach… und unseren zollfreien Einkauf bei Budget Marine (inkl. speziellem Antifouling für Alurümpfe) machen wir auch noch…

Die Tage vergehen… das Wetter ist sehr wechselhaft… immer wieder Starkwind aus NE mit kräftigen Böen und mehrmals kurze Regenschauer am Tag und in der Nacht… Luken auf… Luken zu… das nervt etwas… aber dazwischen wird es schnell wieder schön und die Sonne lacht uns zu… das genießen wir dann umso mehr…. vor allem, weil es hier schön warm ist. 🙂

Das Wetter ist dennoch merkwürdig, es sollte doch jetzt die Trockenzeit und eigentlich beste Karibikzeit sein… doch das Wetter hat sich verändert. Als ich Jimmy Cornell im Januar 2020 auf der letzten Bootsmesse vor Corona traf, sagte er mir schon damals… vergiss meine alten Bücher… das stimmt vom Wetter her nicht mehr… es hat sich alles verändert… da hat er wohl leider Recht… wir merken es hier ganz deutlich… und auch andere Segler bestätigen es… Wetterstörungen sind keine Ausnahmen mehr, sondern scheinbar die Regel…

Auch den Spruch vom TO-Stützpunktleiter Bert Frisch aus Cuxhaven habe ich noch im Ohr… „ein geduldiger Skipper hat immer guten Wind“… nun ja mein lieber Bert die Geduld ist gerade etwas strapaziert… doch letztlich stimmt es… das Wetterfenster naht…

Montag, 21.03.22… der Wind dreht auf ENE bis E… 15-20 Knoten… das Wetter-Angebot nehmen wir und gehen Anker auf… mal wieder kurz bevor die Kette zuwächst. Langsam gleitet LADY BLUE an den vielen Bojenliegern in der Prickley Bay vorbei und hinaus aufs offene Meer… um die vorgelagerte Untiefe rum und dann steuerbord nach Westen. Der Motor dreht auf Marschfahrt hoch… doch was ist das??? …nur knapp 4 Knoten Speed (FdW)… das kann doch nicht sein!!!  Mist…, da scheint die Schraube und das U-schiff wohl doch schlimmer zugewachsen zu sein, als in dem trüben Wasser erkennbar war. So kommen wir nicht weit… das muss zuerst gereinigt werden! Ein guter Ankerplatz mit klarerem Wasser muss her! Den gibt’s auf der Westküste von Grenada… da bietet sich das Bojenfeld vor St. George an… oder nach einem Blick in die Seekarte die Grand Mal Bay…. ja genau und noch besser, die nehmen wir. Die Grand Mal Bay liegt nördlich von St. George und ist besser geschützt und hat wahrscheinlich auch klareres Wasser…

Wir runden das SW-Kap von Grenada und quälen uns langsam nach Norden zum ausgewählten Ankerplatz… um 11:30 fällt der Anker und wir liegen gut geschützt in der Grand Mal Bay. Flossen, Brille, Schnorchel an und ab ins Wasser… platsch… ja hier ist die Sicht wieder einigermaßen klar und der Bewuchs am U-schiff und der Schraube wird deutlich sichtbar. Kein Wunder, das wir zur Schnecke geworden sind… arghh, das bedeutet viel Arbeit. Mit Schnorcheln allein ist das nicht zu schaffen… der Freediver muss helfen… also raus mit dem ganzen Equipment… alles vorbereiten, inkl. großen Schaber… rein in die Klamotten und wieder ab ins Wasser. Die Batterie vom Freediver hält max. 45 Minuten und muss für die tieferen Bereiche vom Rumpf genutzt werden… obenrum und die Schraube mit Schnorcheln. Akkordarbeit mit Lungentraining… das haut rein… ächz, die Kondition war schon mal besser. Der Schaber funktioniert super und für die Schraube nutze ich meine Kettenhandschuhe… Nach knapp 1,5 Stunde ist es geschafft… der gröbste Dreck ist weg und die Schraube wieder blitzblank… und ich ziemlich platt. Jetzt erst mal eine ausgiebige Pause und ein kühles Bier… ahhh, herrlich… mehr mache ich heute bestimmt nicht. 🙂

Dienstag, 22.03.22: Der Wind steht noch günstig, also um 07:45 Anker auf und wieder Kurs Nord… wir sind gespannt, ob sich die Arbeit gelohnt hat.  Yeahh… fast 2 Knoten mehr bei gleicher Drehzahl. Na also, wieder alles prima… 

Dicht an der Westküste geht es unter Motor nach Norden, dann Segel gesetzt und hoch an den Wind. Es läuft so lala…, wir können den Kurs auf die Tyrell Bay von Carriacou nicht ganz halten und so muss für die letzten Meilen der Motor wieder helfen…. Aber das ist für die kurze Strecke ok… und um 14:00 fällt der Anker in der Tyrell Bay… dem besten Ausgangspunkt, inkl. ausklarieren und PCR-Test für unseren Weg zurück nach Norden. Aber das kleine Wetterfenster ist zu… der Wind hat auf NE gedreht und wieder deutlich zugenommen. Die Böen fegen auch hier über die Bucht und so haben wir noch etwas Zeit unser nächstes Fenster, inkl. PCR-Test und auschecken in Ruhe zu planen. Auch Diesel tanken wollen wir hier noch, da wir nach dem Auschecken steuerfrei tanken dürfen. Obwohl im Tank nur knapp 200 Liter fehlen, lohnt das auf alle Fälle.

Durch Zufall lernen wir die Crew von einem weiteren deutschen Schiff kennen… die „Katinka“ mit Gaby und Ralf. Die beiden haben hier die letzten 3 Monate ihr Schiff neu lackiert und sind auf ihrem geplanten Kurs um die Welt… (sh. www.glenswelt.com) sehr spannend und wir verbringen einen schönen gemeinsamen Abend an Bord der LADY BLUE.

Das nächste Wetterfenster naht schon in wenigen Tagen und scheint noch besser als das Erste… yeahh…, das wollen wir nehmen und hoffen, dass es klappt… 🙂

6 Gedanken zu „Grenada… die grüne Gewürzinsel…

  1. Liebe Gert, lieber Horst, danke für euren schönen Bericht.
    Es freut uns, dass ihr die Reise geniesst und wir hoffen für dich liebe Gerti, dass dein Knie bald wieder in Ordnung kommt.
    Wir geniessen zur Zeit die Sonne in Südfrankreich, die natürlich noch nicht so warm wie bei euch ist.
    Werden im Sommer wieder in der Ostsee sein. Vielleicht können wir uns bei eurem Heimurlaub sehen, wäre schön.
    Machts gut und weiterhin gute Fahrt.
    Sibylle und Peter

    • Hallo ihr Lieben, danke für eure Nachricht und guten Wünsche.
      Wir sind guter Dinge und genießen hier das warme Klima…
      …und auf ein Wiedersehen wo auch immer, freuen wir uns natürlich auch…
      Habt eine gute Zeit bis dahin und eine schöne Zeit in der Ostsee… 🙂

  2. Unglaublich schön und interessant ist der Bericht mit den tollen Bildern. Zum Träumen incl. Sehnsuchtsgefühlen. Ich freue .mich so sehr für euch!! Hoffentlich kommt das .it Gertis Knie in Ordung – ich drücke die Daumen.
    Wir werden uns ab 22.4. auf die Varuna verholen. Bin gespannt, was uns da erwartet.
    Schiff Ahoi
    Sigmar u.Claudia

    • Vielen Dank für eure schöne Rückmeldung… und ja wir hoffen sehr, dass unser Arzt in Deutschland Gerti helfen kann.
      Ein paar gemeinsame Wochen bleiben uns noch und die werden wir hier noch schön genießen…
      Euch eine schöne Zeit im Mittelmeer… eure Varuna wird euch sicher freudig empfangen… 🙂

  3. Es sind echt unfassbare Bilder und Storys. Freue mich schon auf rin Wiedersehen und weitere Geschichten. Genießt diese einmalige und atemberaubende Reise. Bleibt gesund und passt auf euch auf. Gruß Peer und Tanja

    • Vielen Dank, schön von euch zu hören und das euch unser Blog gefällt… es ist schon eine ganz andere Welt hier und wir genießen es. Achtet auch auf euch und bestimmt sehen wir uns irgendwann wieder… 🙂

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