Kapverden… da wo die Butter schmilzt…

Bis einen Tag vor der Abfahrt waren wir unsicher welche Windprognose für uns passender ist… haben Ratschläge von Seglern eingeholt, die das Gebiet kennen und nun steht die Entscheidung an. Die ARC+ startet am Sonntag den 08.11. mit einer Starkwindprognose von Böen bis zu 36 Knoten…  das wollen wir nicht… einen Tag später ist zwar immer noch Starkwind angesagt, doch bereits deutlich abnehmend… dafür aber zum Ende der Strecke höchstwahrscheinlich Flaute… Wir entscheiden uns für die 2. Möglichkeit, zumal die weiteren Prognosen auch keine stabilen Windverhältnisse vorhersagen…

 Montag, 09.11.21 / 11:00 Uhr: Motor an, Leinen los… die Wassertanks sind voll und wir verholen noch an den Welcome-Pier um auch den Dieseltank noch voll zu machen. Diesel ist hier mit 1,24 € je Liter günstig und von guter Marinequalität (ohne Biozusatz). Das klappt gut und auch die Benzinkanister für den Außenborder werden gefüllt. Das Marina-Personal ist dabei sehr freundlich und hilfsbereit…

Um 12:00 legen wir endgültig ab… lassen uns vor der Marina noch ca 30 Minuten treiben, um im ruhigen Wasser unsere beiden Spibäume auszubaumen… bei raumen bis achterlichen Winden werden wir sie brauchen. Die Spibäume sind mit Topnant, Vor- und Achterholer so fixiert, dass sie sich auch ohne Segel nicht mehr bewegen können. Das erleichtert das weitere Handling enorm und reduziert die Gefahr von „Unfällen“ bei Starkwind. Wir haben 24-26 Knoten Wind mit einer 2 Meter-Welle vor uns… und Düseneffekte zwischen den Inseln… also wird erstmal nur eine Genua gesetzt und dann schauen wie’s läuft…

Es läuft prima… Radazul verschwindet schnell achteraus… einzelne Böen gehen bis knapp über 30 Knoten, doch überwiegend pendelt der Wind zwischen 24-28 Knoten aus NE. Das lässt sich prima und schnell segeln… vorbei an der schroffen Ost-Küste Teneriffas… mit Blick auf die tolle Berglandschaft…

Um 15:00 passieren wir Punta de los Roquetes und setzen kurz darauf auch die zweite Genua… jetzt rauscht es mit 8-9 Knoten Speed dahin… das ist super, auch wenn es durch die Wellen ziemlich geigt…

Und dann sehen wir ihn doch noch…. den Teide… der mit seinen 3.718 Metern Höhe den höchsten Gipfel Spaniens hat. Ein toller Anblick und auch ein schöner Abschied von Teneriffa.

Unser Kurs geht weiter mit 220 Grad… in die Richtung wo einem Sprichwort nach die Butter schmilzt… Der Wind bleibt stark und pendelt jetzt zwischen 26 und 30 Knoten… etwas mehr wie angesagt… Wellen bis ca. 3 Meter… doch es läuft sehr gut und in Spitzen erreichen wir eine Geschwindigkeit von über 10 Knoten… das ist für unsere schwere Lady sensationell und mehr sollte jetzt aber auch nicht mehr werden, denn das ist bereits deutlich über der Rumpfgeschwindigkeit. Zum Glück gibt’s hier auf See keine Blitzer und Strafzettel für zu schnelles fahren… 😉

Mit rauschender Fahrt geht es nach dem Abendessen in die erste Nacht. Gerti übernimmt die erste Wache und dann kehrt Ruhe ein auf der Lady… nur noch der Wind und das Rauschen der Wellen ist zu hören… und natürlich die typischen Schiffsgeräusche die dazugehören… irgendwas knackt, knarzt und klackt immer leise vor sich hin… normale und vertraute Geräusche die die Musik zum Einschlafen sind…

10.11.21/00:30… die ersten 12 Stunden sind rum und wir haben sagenhafte 97 Seemeilen im Kielwasser… das ist unglaublich und unser bisheriger Rekord auf der Lady… Der Wind hat inzwischen so wie vorhergesagt nachgelassen und auch die See ist etwas ruhiger geworden… die Tendenz stimmt. Besonders gut schlafen können wir in der ersten Nacht allerdings nicht… die Schiffsbewegungen geigen doch ganz ordentlich und wir müssen uns nach den ruhigen Marinawochen erst wieder daran gewöhnen.

06:00 morgens… der Wind hat deutlich nachgelassen… nur noch 15-20 Knoten… damit lässt sich prima und ruhig segeln… so kann’s gerne weiter gehen… Nach 24 Stunden steht ein Etmal von rund 180 Seemeilen, soviel wie noch nie… wir sind begeistert. 🙂

Das Bordleben pendelt sich langsam ein… wechselnde Wachen, Wetterberichte, Segeltrimm, lesen, kochen, essen, usw… Gerti hat toll vorgekocht, so dass wir das Essen überwiegend nur aufwärmen brauchen. Das vereinfacht gerade an den ersten Tagen das Bordleben deutlich. 🙂

Mittwoch 06:00: Wir haben mit 289 Seemeilen ca. 1/3 der Strecke geschafft… das fühlt sich schon ganz gut an. Der Wind lässt weiter nach… jetzt nur 11-15 Knoten… läuft aber immer noch ganz gut, nur die Etmale sinken natürlich deutlich. Die Wellen sind jetzt unter 2 Meter und die Bewegungen werden angenehm bis entspannt. Die Blicke gehen über die weite See… reichen bis zum ringsum freien Horizont… und es gibt nur Wasser und teils bizarre Wolkenbilder… kein Schiff weit und breit, auch nicht auf dem AIS oder dem Radar… wir sind quasi allein auf See… herrlich… 🙂 Nachts leuchten die Sterne und der zunehmende Halbmond wirft sein silbrig glitzerndes Licht aufs Wasser… fast gespenstisch aber schön und friedlich… 🙂

Ganz allein sind wir aber doch nicht… denn da ist was an Bord geflogen… Gerti deutet aufs Achterschiff und dann sehe ich ihn auch… der erste fliegende Fisch muss hier nachts unbemerkt gelandet sein… und liegt nun verendet seitlich auf dem Achterdeck… dumm gelaufen für den Kleinen…

Donnerstag 06:25: HALBZEIT !!! 430 Seemeilen liegen im Kielwasser und das fühlt sich richtig gut an. Der Wind lässt allerdings im Laufe des Tages weiter nach und wir werden immer langsamer… 9-14 Knoten Wind und die Geschwindigkeit sinkt unter 5 Knoten… Für die kommende Nacht soll es noch deutlich weniger werden und motoren wollen wir noch nicht… also darf uns unser Parasail wieder helfen. Am Nachmittag holen wir die beiden Genuas und die Bäume ein und setzen das Parasail. Sofort geht die Speed wieder auf über 6 Knoten hoch und die Bewegungen des Schiffes werden dabei auch noch deutlich ruhiger. Wir scheinen übers Wasser zu schweben. Einzig schade ist, dass unser Windpilot nicht die Kraft hat unser Parasail auszusteuern… was völlig klar ist, da der scheinbare Wind teilweise unter 5 Knoten sinkt. Also muss der Autopilot wieder übernehmen, was allerdings den Stromverbrauch deutlich erhöht. Das können wir mit Solar auf Dauer nicht ausgleichen und die Windmühlen bringen bei achterlichem Wind nichts… doch noch haben wir genügend Power in den Batterien… also weiter so…

Samstag 00:00/Mitternacht: Der Wind sinkt auf 5-7 Knoten und dreht so ungünstig, das wir das Parasail bergen müssen. Wir haben es nur mit 2 Leinen und Tacker gefahren und so können wir es nicht schiften… schade, doch was soll’s… der Wind ist ohnehin fast weg und nachts wollen wir keine unnötigen Segelmanöver machen. Schnell gleitet der Bergeschlauch übers Segel und schnell ist es so fixiert, das wir mit Motor weiterfahren können…den Batterien tut‘s auch gut. Wir haben jetzt 669 Seemeilen gesegelt und lt. Plotter noch 205 zum Ziel. Das ist mit Blick auf die angesagte Flaute schon ganz gut…. doch laut neuestem Wetterbericht soll der Wind bald wieder etwas zunehmen…

Nach dem Frühstück haben wir wieder 8-10 Knoten Wind, genau von achtern. Prima… also wieder hoch mit dem Parasail und Motor aus. Jetzt fahren wir es frei fliegend an 4 Leinen… dabei tanzt es leider etwas unruhig hin und her, doch das bekommen wir nach eine Weile probieren gut in den Griff, indem wir die beiden achteren Leinen über zwei Snatch-Blöcke mittschiffs umleiten…  Ja, so passt es… jetzt steht es prima und das Ergebnis ist Klasse… bei 8-9 Knoten wahrem Wind, noch 5-6 Knoten Speed… wow… und vielleicht schaffen wir den Rest ja tatsächlich auch noch unter Segeln… das wäre super.

Sonntag, 14.11.21: Der Wind pendelt zwischen 6-10 Knoten… und so können wir tatsächlich auch die letzte Nacht vor Ankunft noch durchsegeln. Es läuft prima und dann sehen wir es im Morgenlicht… LAND… der alte Ruf ertönt… „Land in Sicht“ …es ist 09:30 und ein herrliches Gefühl diese für uns bis jetzt längste Strecke fast geschafft zu haben. Wir freuen uns und wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass uns die härteste Prüfung noch bevorsteht.

Vor uns tauchen die ersten ARC-Schiffe auf, die alle auch das gleiche Ziel haben und die wir scheinbar eingeholt haben oder die vielleicht auch einen Tag später losgefahren sind. Egal… wir sind fast da und das Land kommt immer näher. Bizarre Bergrücken… Sao Vicente auf der linken Seite und Santo Antao auf der rechten Seite. Da gibt es bestimmt wieder Düseneffekte und Gerti hat Sorge, dass es zu viel werden könnte. Wir haben aber weiter nur 8-10 Knoten Wind und selbst wenn der sich in der Düse verdoppelt, sollte es kein Problem sein das Parasail zu bergen. Bei 20 Knoten haben wir es schon eingeholt und das ging gut… also warum jetzt nicht auch… ein Fehler, wie sich noch zeigen wird…

Die Düse zwischen den Inseln setzt langsam ein… 12-16 Knoten Wind… in Böen bis 20 Knoten… wir rauschen mit über 8 Speed dem Ziel entgegen und bereiten uns aufs Bergen vor. Bergeleine bereit machen und klar absprechen, welche Schot schnell gefiert werden muss, damit der Druck zum Bergen weg ist. Zur Sicherheit setzten wir auch unsere Headsets auf, um eine bessere Verständigung vom Bug ins Cockpit zu haben. Also dann…

Gerti wirft die Leeschot los, der Druck im Segel lässt nach und ich ziehe an der Bergeleine. Der Druck lässt spürbar nach und der Trichter vom Bergeschlauch rutscht problemlos bis zum Schirm… dieser ist schon halb im Sack… und dann ist plötzlich Ende… es geht nichts mehr weiter… der Bergeschlauch lässt sich nicht weiter nach unten ziehen… ufff… ich schaue verdutzt nach oben überlege kurz, ob ich an der richtigen Leine ziehe…. aber ja, sonst wäre das Segel ja nicht schon zu einem Drittel im Sack… aber warum geht es nicht weiter? Ich ziehe wie verrückt an der Bergeleine… nichts!!! Ist der Druck etwa noch zu hoch… ??? Ich öffne die zweite Leeschot auf dem Vorschiff… doch im Ergebnis das Gleiche… es geht nichts! Noch ein Blick nach oben… woran zum Teufel kann das liegen…. und dann sehe ich es… die dünne Bergeleine, die im Bergeschlauch zur Umlenkrolle in einer Segelkausch wieder nach oben geht hat sich an der obersten Saling an einem kleinen Haken verfangen, der dort angebracht ist, um Fallen bei Nichtgebrauch vom Klappern am Mast abzuhalten. Eigentlich eine gute Sache, doch wer hat dabei schon daran gedacht, dass sich ein Bergeschlauch durch eine Schwingung ausgerechnet an der Stelle einfädelt, wo die Bergeleine durchgeht… die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering und kommt wahrscheinlich in 1000 Manövern max. 1x vor. Egal… jetzt ist es passiert und verflixt ich habe keine Ahnung, wie ich die Leine da oben unter diesem Druck wieder frei bekommen soll. Nun rächt sich auch das späte bergen, denn bei weniger Wind wäre das vielleicht noch machbar gewesen… jetzt wird’s schwierig. Inzwischen sind wir in der Bucht vor Mindelo angekommen… ankernde Schiffe und dahinter Strand und Felsenküste… Wir treiben mit hoher Geschwindigkeit in diese Richtung und bekommen den verflixten Bergeschlauch nicht runter… mir wird ganz heiß. Zum Glück können wir uns über unser Headset verständigen und bleiben ruhig… auch wenn zur Panik nicht mehr viel fehlt. Wir öffnen das Spifall, damit alles im Wasser landen soll… nur weg mit dem verdammten Druck… das Spifall ist lose, doch es ändert nichts, da die dünne Bergeleine oben festhängt und dagegen zieht… Wir zerren gemeinsam am Segel und merken wie uns die Kräfte ausgehen… haben keine Chance das Segel so runter zu bekommen… Der Lärm des schlagenden Segels schmerzt in der Seele, die Schiffe und die Küste kommen immer näher und es wird flacher… es ist zum Verrückt werden. Ein letzter Versuch mit einer neuen Idee… wir müssen das Schiff mit Motor drehen, um das Segel ins Rigg fliegen lassen… so beiliegen und dann irgendwie runterreißen… Leinen im Wasser… ja auch noch… mit viel Mühe und mit Glück vom schlagenden Segel nicht über Bord gerissen zu werden gelingt es mir, die Leinen aus dem Wasser zu ziehen… Gerti gibt auf Kommando Gas und die Lady dreht sich… wir gewinnen wieder etwas Raum… das Segel hängt im Rigg… ein Schothorn noch freiknüpfen und dann ziehen wir mit letzten Kräften… es reißt!!!… endlich geht der Druck weg und es gelingt uns den unteren Teil des Segels über die Mitschiffsluke unter Deck zu ziehen… der obere Teil flattert noch im Rigg, doch dann hat sich die Bergeleine am „Killerhaken“ endlich durchgescheuert und reißt ab…. der ganze Rest kommt jetzt schlagartig nach unten und wir packen schnell alles weg. Eine Stunde Kampf liegt hinter uns und wir sind fix und fertig, doch wir haben uns wie durch ein Wunder nicht ernsthaft verletzt. Sehr viel Glück gehabt… bei dem Wuhling hätte einer von uns auch über Bord gehen können… gar nicht auszudenken was dann gewesen wäre… Das war bis jetzt unsere härteste Prüfung… und mit Abstand die gefährlichste…

Völlig zerknirscht fahren wir zum Ankerplatz… nur Wenige haben dieses Spektakel mitbekommen… drehen eine Runde durch das relativ dichte Ankerfeld und bekommen von der hier vor Anker liegenden „Enfant Terrible“ einen guten Tipp wo wir gut ankern können und wo besser nicht. Gerne nehmen wir den Tipp an und der Anker fällt hinter einem halb versunkenen Frachter… gräbt sich sofort ein und hält. Wir sind erleichtert und halten uns erst mal ein paar Minuten in den Armen. Dann ein kühles Bier, um wieder richtig zu uns zu kommen… ahh das tut gut. Sowas Verrücktes haben wir noch nicht erlebt und wer hätte damit gerechnet. Die Haken an den Salingen müssen unbedingt weg und künftig verspreche ich, bereits bei weniger Wind zu bergen.

Wir packen das Segel unter Deck in den Sack und sehen die diversen Risse… es ist sehr fraglich ob das hier ein Segelmacher wieder hinbekommt… wir werden sehen. Erst mal sind wir da, hatten eine tolle und schnelle Überfahrt (874 Seemeilen in rund 6Tagen), sind bis auf ein paar Schrammen und schmerzende Muskeln unverletzt… also nur Sachschaden… egal wie ärgerlich… wird schon wieder gut werden…

Die ARC+Flotte liegt im Hafen und wir freuen uns endlich Barbara und Stefan von der NOVA zu treffen und auch Emma und Dietmar von der Cesarina wieder zu sehen. Im Hafen herrscht geschäftiges Treiben… wie in einem Bienenstock… man muss das mögen, dann ist es toll. 😉

Bei so einem Schiffsaufgebot gibt es natürlich auch Segelmacher, die hier viel Arbeit haben… und das ist eine gute Chance für unseren Parasail… vielleicht ist er noch zu retten. Wir treffen den Hafenkapitän Tuga, der auch der Segelmacher vor Ort ist und ein ganzes Team hinter sich hat. Er nimmt unser Segel an und will nächste Woche Bescheid geben, ob eine Reparatur möglich ist.

Die Zwischenzeit nutzen wir mit ausgiebigen Stadtbummeln, kleinen Einkäufen auf den Märkten und den zahlreichen Supermärkten und kleinen Restaurants mit leckerem Essen (u.a. dem kapverdischen Nationalgericht „Cachupa“). Auch eine 7 GB-SimCard für 10 € bekommen wir hier, um wieder online zu sein (mit der SimCard von Zuhause ist hier Schluss… die wäre viel zu teuer).

Der Ort ist sichtbar afrikanisch geprägt… die Leute sind arm, aber sehr freundlich und hilfsbereit. Doch Vorsicht ist hier auf alle Fälle geboten und man sollte nach Einbruch der Dunkelheit auch nicht in abgelegenen Straßen bummeln… Wir verschließen nachts auch Luken und Niedergang, da in der gleichen Bucht ein Schiff nachts, bei schlafender Crew, ausgeraubt wurde…

Am nächsten Tag kommt ein Fischer längsseits und bietet uns frischen Fisch und Hummer an. Einen 6 Kg Thunfisch nimmt er vor unseren Augen aus und wir bekommen zu einem günstigen Preis die Filetstücke… das reicht uns voraussichtlich die ganze Woche… sehr lecker… 🙂

Die Tage verrennen wie im Flug… und ein paar kleine Arbeiten am Schiff stehen auch an… ein bisschen Zeit braucht auch unseren Blog… Es bleibt trotzdem ausreichend Zeit zum Baden und mit dem Beiboot zum Hafen zu pendeln… Und neben uns geht ein ganz tolles Schiff vor Anker… die klassische 54-Meter lange Mega-Yacht „Chronos“… ein sehr schöner Anblick.

Freitag 19.11.21: Die ARC+Flotte verlässt den Hafen und nimmt Kurs auf die Karibik. Die Windprognosen sind nicht optimal aber machbar… Wir freuen uns, dass es hier jetzt ruhiger wird und wir bald Besuch von unserem Freund Sigmar bekommen.

Am nächsten Tag besuchen wir unseren Segelmacher und sind gespannt, ob er unser Parasegel reparieren konnte. Er sagt ja…!!! …allerdings soll es jetzt wie ein „Frankensteinsegel“ aussehen. Ok, die Optik ist nicht so wichtig, Hauptsache es ist wieder einsatzklar. Wir freuen uns riesig und wuchten den großen Sack wieder an Bord… das nächste Abenteuer damit kann beginnen… und die „Killer-Haken“ an den Salingen sind inzwischen abmontiert… 🙂

14 Gedanken zu „Kapverden… da wo die Butter schmilzt…

  1. Poah ich hab noch immer Schweißperlen auf der Stirn obwohl ich die Geschichte schon durch unser Telefongespräch vorab erfahren durfte – wow – und poah – wir sind so froh, dass es euch gut geht. Dass die Gefahr immer und allgegenwärtig ist, ist uns bewusst aber wenn es dann doch mal so brenzlig wird, sorgen wir uns sehr… Passt auf euch auf !!

    • Lieber Marcus, danke für deinen Blog-Kommentar… und sorgt euch bitte nicht. Manchmal gibt es eben „Überraschungen oder besondere Herausforderungen“…die gehören wohl dazu …doch dann läuft’s wieder ganz easy und ist schön 😉
      Wir passen nach der Lektion jetzt noch besser auf. 🙂

  2. Hallo Gerti und Horst,
    ich kann mir gut vorstellen, wie stressig das für euch war. Uns ist ähnliches mit dem Parasailer passiert und zwar vor Karmar. Es lief soooo gut und wir haben auch zu lange gewartet, bis wir ihn geborgen haben. Ein Riss mitten durch das Segel hat unser Manöver dann beendet.
    Passt gut auf euch auf und kommt sicher überbden Atlantik.
    Ganz liebe Grüsse und danke für den tollen Bericht.
    Sibylle und Peter

    • Hallo ihr Lieben, danke für eure Nachricht. Ich erinnere mich an euren Bericht dazu… „shit happens“
      Wir haben das Ereignis gut verdaut und freuen uns auf den Schlag über den Atlantik. 🙂

  3. Hallo liebe Gerti und lieber Horst,

    das war wohl der bisher aufregendste Bericht von Euch😳
    aber Gott sei Dank seid Ihr nicht zu Schaden gekommen und wohl auf..
    Das ist das wichtigste🙏👍
    Erinnert mich an eine Situation die ich damals auf einer Bergtour hatte als
    Ich trotz einiger Erfahrung und Kletterkursen durch eine vermeintlich leichte
    Abkürzung in Lebensgefahr geriet. Gerettet hat mich damals
    einzig und allein das ich es gerade noch
    geschafft habe die Kontrolle zu behalten so das die Panik nicht die Oberhand gewinnt.
    Das Gute ist das man ja aus seinen Erfahrungen lernt.
    Super das Euer Segel wieder einsatzbereit ist und Ihr Eure Reise sicher fortsetzen könnt.
    Gut auch das Ihr nicht alleine die Überfahrt wagt, das ist beruhigend.
    Was schätzt Ihr ca. wie lange Ihr für die Überfahrt brauchen werdet??
    Auf jeden Fall wünsche Euch viel Erfolg, schöne Erlebnisse, immer den richtigen Wind und
    vor allem Gesundheit 😉👍
    Liebe Grüße Mario

    • Lieber Mario,
      danke für deinen Kommentar… und ja da wir wieder Erfahrungen sammeln dürfen… auf die wir allerdings gerne verzichtet hätten. Da wird man ganz demütig… 😉
      Jetzt ist alles wieder gut und wir freuen uns auf das Crossing… Für die Überfahrt planen wir ca. 15 Tage (+/- 1) ein… und sind schon gespannt wies läuft… 🙂

  4. Hallo ihr beiden,
    das war mal wieder ein spannungsreicher Bericht. Ziemlich atemlos haben wir eure Zeilen verfolgt und mitgefiebert, ob ihr euch aus dieser heiklen Situation befreien könnt. Wir sind sehr froh, dass ihr schließlich alles gut gemeistert habt und gesund und munter den nächsten Teil eurer Reise planen könnt. Die alte Weisheit, man soll das Segel bergen, wenn man das erste Mal daran denkt, hat doch etwas für sich. Bleibt bitte vorsichtig. Wir wünschen euch eine schöne weitere Reise mit vielen angenehmen Erlebnissen.
    Herzliche Grüße
    Karin und Wilfried, La Surprise

    • Hallo Ihr Lieben,
      danke für eure Nachricht und euer Hinweis ist völlig richtig… ergänzt noch mit dem Hinweis vor dem Ausreffen erst noch eine Tasse Tee zu trinken… 😉
      Das werden wir künftig noch besser beachten… es lief einfach schon zu gut… 🙂

  5. Der Emailversand bachte eine Fehlermeldung. Deshal hier ein 2. Versuch.

    Liebe Gerti, lieber Horst,

    mit großem Interesse habe ich einmal mehr euren Blog gelesen. Sehr schön, dass ihr es schon bis zu den Kapverden geschafft habt, wenn auch mit leichten „Blessuren“. Ich fürchte, ist ist normal, dass nicht jede gute Idee (hier eure Fanghaken) sich auch wirklich als solche erweist.

    Wenn ich das richtig verstehe, seid ihr außerhalb der ARC unterwegs. Das würde ich auch so machen.

    Wenn ihr Lust habe, könnt ihr ja mal was zu eurer Reise schreiben für die Luv und Lee. Die soll nach dem Ausfall 2021 wieder erscheinen. Gerne mit ein paar Zeilen zur Vorgeschichte eurer Reise mit der langen Planung, damit die Leser einen Eindruck davon bekommen, dass so man so ein Projekt nicht mal einfach so angeht. Hat aber Zeit bis mindestens Ende Januar.

    Weiterhin einen wunderbare Zeit wünschen euch Petra und Klaus.

    P.S. Die Kontrolle auf Seemannsgarn habt ihr auch bestanden, siehe Bild.😂. Ich wusste gar nicht, dass Marinetraffic bei „past track“ auch die per Satelliit empfangenen Positionen anzeigt, die normalerweise nur kostenpflichtig zugänglich sind. (In der Email war hier ein Screenshot angehängt)

    • Hallo Klaus,
      danke für deine Mail (Bild ist nicht angekommen)… evtl. noch mal direkt an mail@blauwassersegeln.de senden.
      Ja wir sind ohne ARC unterwegs… kennen aber ein paar Schiffe die da mitfahren und merken gerade wie gut es ist, bei den derzeitigen Windprognosen nicht dem Herdentrieb folgen zu wollen….
      Bzgl. Zeitungsartikel lässt sich bestimmt was machen… und wenn wir erstmal in der Karibik sind finde ich dafür sicher auch Zeit und Muße… evtl. gerne noch mal erinnern. Liebe Grüße auch an Petra…

  6. Hallo Gerti und hallo Horst,
    bei diesem Blog Eintrag ist mir beim Lesen schon Angst und bange geworden! Das sind Momente in denen man erst hinterher realisiert was alles hätte passieren können wenn – ihr z.B. nicht so ruhig geblieben wärt und nicht so besonnen reagiert hättet und vielleicht auch, wenn ein wenig das Glück gefehlt hätte, das man doch bei vielen Manövern immer mal wieder braucht. Toll wie ihr diese Situation gemeistert habt und wie schön dass euer Segel repariert werden konnte!
    Habt noch schöne Tage und dann eine gute Weiterreise -ohne diesen Stress- mit angenehmen
    Bedingungen und dem richtigen Wind!
    Ganz liebe Grüße
    Wolfgang und Waltraud

    • Hallo ihr Lieben, und danke für eure Rückmeldung…
      ja wir hatten letztlich noch Glück im Unglück… und auch wenn ruhig bleiben dabei schwer fiel… es war die einzige Chance, das wenig mögliche richtig zu tun… am meisten hat uns dabei unser Headset geholfen, da ohne dem eine Verständigung nicht mehr möglich gewesen wäre… das Ding können wir nur wärmstens empfehlen… 😉

  7. Woah, was ihr alles erlebt, es bleibt spannend. Vielen Dank für den tollen Blog. Wünschen euch alles Gute für die Überfahrt.

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