„Leinen los“… wir sind unterwegs…

Die restliche Vorlaufzeit verflog wie im Zeitraffer… packen, einkaufen, einräumen… bald war jedes Fach und jeder Schrank gefüllt und wir hatten immer noch diverse Sachen zu verstauen… wohin nur damit… langsam aber stetig verschwand aber auch das irgendwo im großen Bauch unserer Lady… und der Rest wurde kurzerhand in eine freie Koje gestopft… Leesegel davor und das wird dann irgendwann später sortiert… ächz…

Dann war’s soweit… Samstag der 03.07.21 / 10:30 Motor an…..10:45 „Leinen los“ und ablegen… Unsere Kinder und Enkel sind mit an Bord und wollen uns bis Kiel begleiten… Nebelhörner tuten zum Abschied und Freunde auf der Werft winken uns zu. Ganz langsam und fast ungläubig verlässt unsere LADY BLUE den Werfthafen auf der Teerhofinsel in Richtung Trave… backbord abbiegen, dann Fahrt aufnehmen… wir sind unterwegs…!!!

Die Ufer der Trave gleiten an uns vorbei und nach rund 1,5 Stunden haben wir Travemünde und die freie Ostsee erreicht. Jetzt geht‘s nach Heiligenhafen, wo wir noch unseren Segelclub HYC besuchen wollen. Die Fahrt vergeht schnell und wir freuen uns endlich losgekommen zu sein.

Um 18:10 erreichen wir Heiligenhafen und nähern uns langsam unserem alten Liegeplatz am Steg 5… Am Steg 4 stehen schon die Ersten Freunde zur Begrüßung und blasen kräftig ins Nebelhorn… am Steg 5 legt unsere LADY BLUE dann unter dem lauten tröten vieler weiterer Nebelhörner unserer Segelfreunde vom HYC an. Was für ein toller Empfang… Gänsehaut…

Nach reichlich Sekt und freudiger Begrüßung auf dem Steg, geht’s leicht wankend zum HYC-Clubhaus. Dort gibt’s noch was zum Essen und lecker Bier… es wurde ein lustiger und sehr schöner Abend. Vielen Dank und wir freuen uns, da wir die meisten wegen Corona lange nicht gesehen haben. Nun sind zumindest alle geimpft, was ein Treffen leichter macht… wenn auch mit der gebotenen Vorsicht und im Freien.

Der nächste Morgen… geplanter Start um 10:00… wird natürlich nix… irgendwie fehlt noch die Routine… und wir lassen uns auch gerne von unserem Enkel ablenken… 😉   aber dann… ein letzter Abschied von unseren HYC-Segelfreunden….der Steg ist gut besuchet… wir freuen uns… 10:35 Motor an und um 10:45 heißt‘s erneut „Leinen los“… begleitet von einem unglaublichen Hubkonzert der Nebelhörner in das auch fremde Schiffe mit einstimmen… wir haben Tränen in den Augen… das war wirklich sehr emotional für uns… herzlichen Dank an alle die da waren… 😉

Ein paar Schiffe begleiten uns noch aus dem Hafen… allen voran Peter mit der Desireé… ein paar Fotos noch und dann geht’s weiter Richtung Kiel… kurz vor dem Sperrgebiet wartet die Johanna mit Silke und Bernd an Bord und verabschieden uns noch auf „hoher See“… ein sehr schöner Moment… tolle Freunde… 😉

Der Wind ist schwach… nimmt jedoch zu und auch noch aus der richtigen Richtung, so dass wir bis kurz vor die NOK-Schleuse segeln können. In Stickenhörn machen wir fest und unsere Kinder gehen von Bord… doch vorher gibt’s noch einen schönen Spaziergang mit dem Enkel, der ganz fasziniert war von Hunden, Möwen, Schiffen und Wasserhähnen… sehr lustig… ein weiterer Besuch ist noch in Cuxhaven geplant…

Und dann bekommen wir noch Besuch von Dörte und Jens die mit Ihrer Aurelie-Trendel eigentlich in Portugal sind… jedoch gerade auf Heimatbesuch… Wir haben uns vor 2 Jahren auf einem Medizin-Seminar kennengelernt und sie sind inzwischen erfahrene Blauwassersegler. Gerne tauschen wir Gedanken und Tipps aus und vielleicht treffen wir uns ja bald irgendwo im Süden wieder. Ruckzuck war’s wieder fast Mitternacht… unglaublich wie die Zeit verfliegt bei so spannenden Themen… aber nun ab in die Koje.

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 06:00… gähn… doch wir wollen früh in den NOK… und es klappt…. Um 06:50 können wir zusammen mit einem dicken Pott und nur einer anderen Yacht in die Holtenau-Schleuse einfahren und sind schon um 07:00 auf dem Kanal… das war überraschend schnell… super !!!  Es läuft prima, mehrere dicke Pötte fahren beeindruckend nah an uns vorbei und ein Blick auf den Tidenplan der Elbe zeigt, dass wir es heute mit ablaufender Tide noch bis Cuxhaven schaffen können… die läuft dort rund 1,5 Stunden nach. Also ein bisschen rechnen, Gas geben und um 16:50 laufen wir nach rund 100 Km in die Schleuse Brunsbüttel ein. Wir sind vorerst das einzige Schiff in der Schleuse… es dauert… und mit Blick auf das enge Tidenfenster kommt etwas Unruhe auf…. dann kommt noch ein weiteres Schiff und um 17:20 können wir auf die Elbe auslaufen… freie Fahrt…

Das Wasser auf der Elbe ist deutlich rauher, doch wir haben rund 3,5 Knoten Strom mit uns und sausen mit teilweise 10 Knoten elbabwärts Richtung Cuxhaven. Das fühlt sich gut an und das Timing geht auf…kurz bevor die Tide endgültig kippt laufen wir um 18:10 in Cuxhaven ein. Erleichtert und bester Stimmung legen wir uns an den vom Hafenmeister reservierten Platz. Geschafft… jetzt erst mal einen kräftigen Manöverschluck und dann ist bis Freitag entspannen angesagt… na ja… und natürlich auch noch ein bisschen Arbeit… es gibt ja immer was zu tun, damit es nicht langweilig wird…

8 Gedanken zu „„Leinen los“… wir sind unterwegs…

  1. Liebe Gerti, lieber Horst, wie wünschen euch eine wunderschöne Zeit und freuen uns immer wieder etwas von euch zu hören.
    Sind noch im Norden von Schweden, Axmar Brygga, kennst du vielleicht auch.
    Liebe Grüsse
    Sibylle und Peter von der Billabong

  2. Vielen Dank und schön von euch zu lesen. Wir sind gerade querab von Terschelling mit Kurs West unterwegs… mal sehn wie lange der Wind so noch hält… Euch viel Spaß weiter in Schweden…

  3. Liebe Gerti. Lieber Horst.
    Eure Zeilen zu lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich für euch, ddass alles so gut geklappt hat. Bin auf weitere Zeilen gespannt. Alles Liebe von Anett und Dieter

  4. Liebe Gerti, lieber Horst , wir sind ganz begeistert, dass ihr uns an eurem Abenteuer teilnehmen lasst 😀 Freun uns auf die Fortsetzung… alles gute , viel Spaß und keine zu großen Wellen wünschen wir Landratten euch 😊 liebe Grüße von Gisela und Jungs

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